Syrah

Rote Sorten :: Syrah

  • Allgemeines: Syrah oder Shiraz? Die beiden Namen für eine Sorte sind in der Literatur als "ungleiche Zwillinge" geführt. Keine andere Sorte hat in der Weinwelt so entschieden zwei Stile, ja fast schon Weinbekenntnisse ausgebildet. Die Franzosen und Europäer bestehen auf den Namen Syrah und den eleganten, feinen Rotweinstil des Rhônetals. Schreibt man in der neuen Weinwelt Australiens Shiraz auf das Etikett, strebt man nach dem Ideal der oft wuchtigen Rotweine des Barossa Valleys. Viel wurde über die Herkunft spekuliert, die nicht in die gleichnamige persische Stadt oder zu den Römern führt. Die Sorte ist eine Kreuzung der beiden alten französischen Sorten "Dureza" und "Mondeuse blanche". Es dürfte sich deshalb um eine autochtone Sorte des nördlichen Rhônetals handeln, wo sie seit mehr als 2000 Jahren angebaut wird. Syrah wurde jedoch erst in den 1970er Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und wächst in den Steilhängen der Lagen "Hermitage" und "Côte Rôtie" zu den renomiertesten Weinen der Welt heran.
  • Traube: Die kompakten, zylindrischen Trauben sind mittelgroß und zum Teil geschultert. Die Kleinbeerigkeit und der Duft der violetten bis schwarzen Beeren ist typisch. Die Beerenhaut ist dünn und gleichzeitig widerstandsfähig.
  • Wein: Die Weine des Syrah bestechen durch vielschichtige Aromen nach Veilchen, frischen Pflaumen und Minze, verbunden mit feinwürzigen Noten und einem Hauch von Lakritz in einem feinen Tanningerüst. Der Shiraz dagegen zeigt die Seite der dunklen Beerenfrüchte, schwarzen Johannisbeeren, Pfeffer, typischen Schokoladen- und Tabaknoten in einem kräftigen Tanningerüst, welches ein langes Lagerpotential verspricht.
  • Anbauempfehlung: Syrah stellt hohe Ansprüche im Anbau. Eine ungünstige Blütewitterung kann zu empfindlichen Ertragseinbußen führen. Der optimale Reifezeitpunkt ist entscheidend, aber je nach Jahrgangswitterung schwierig zu definieren. In kalten, nassen Jahren reift Syrah nicht komplett aus, was sich in grünen, harten Tanninen widerspiegelt. In frühen, heißen Jahren kann es schnell zu Überreife kommen. Die Beeren werden oft übergangslos marmeladig und fallen vom Stielgerüst. Die Sorte zeigt sich außerdem empfindlich gegen Trockenheit, Chlorose, Botrytis, Milben und Traubenwickler.
Klassische Klone, ertragreich
  • INRA 99, INRA 100

 

Klassische Klone, mittlerer Ertrag
  • INRA 300, INRA 301, INRA 381, INRA 382
  • INRA 471, INRA 524, INRA 525, INRA 747
Klassische Klone, geringerer Ertrag
  • INRA 174, INRA 383
  • INRA 470, INRA 877

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