Merlot

Rote Sorten :: Merlot

  • Allgemeines:Der Name leitet sich vom französischen "le Merle" , der Amsel ab, die laut Überlieferung eine besondere Vorliebe für diese frühreifende Rotweinsorte hat. Im Nachbarland hat Merlot seine geschichtlichen Wurzeln im Bordeaux vermutlich schon im 15. Jahrhundert als Abkömmling des Cabernet Franc. Im 19. Jahrhundert wurde die Sorte umfassend von Victor Rendu in seinem Standardwerk "Ampélographie française" beschrieben. Aufgrund seiner frühen Reife gelangen die Weine auch in der kürzeren Vegetationszeit der nördlichen Anbaugebiete zur aromatischen und gerbstoffbezogenen physiologischen Reife, was seine Popularität und Flächenanteile im Bordeaux erklärt. Neben den positiven Anbaueigenschaften beweist Merlot auch sensorisch seine Stärken. Die Sorte drängt sich in Cuvées nicht vordergründig auf, sondern unterstützt die Verschnittpartner mit seiner Fülle, leuchtender rubinroter Farbe und dezenter Tanninstruktur. Zu den teuersten Kultweinen des Bordeaux gehören die hochklassigen Merlotweine von "Chateau Pétrus". Auch anbautechnisch ist er ein Schwergewicht. Mit einer Rebfläche von 200.000 ha belegt Merlot den sechsten Platz in der Weltrangliste der beliebtesten Rebsorten.
  • Traube: Die typisch zylindrisch geformten, lockerbeerigen Trauben sind mittelgroß und teils geschultert. Die runden, dünnschaligen Beeren sind schwarzblau gefärbt und mittelgroß mit saftigem Beerenfleisch.
  • Wein: Der Wein zeigt sich aufgrund der moderaten Säure- und Gerbstoffstruktur und hoher Reife füllig und rund am Gaumen. Typische Aromen reichen von schwarzer Kirsche und Johannisbeere, reifer Pflaume bis zu dunkler Schokolade und würzigen Aromen nach Nelke und Wacholderbeere.
  • Anbauempfehlung: Die Sorte zeigt sich mittel bis stark wüchsig und bevorzugt tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung. In Folge des frühen Austriebes ist Merlot stark maifrostgefährdet und eher moderat in der Frostfestigkeit. Auf warmen, frühen und gut versorgten Standorten kann mit einem frühen bis mittleren Reifefenster, u.U. sehr hohe Erträgen und hohen Alkoholgehalten gerechnet werden. Parallel zur frühen Reife fällt die Säure mit zunehmender Reife schnell ab.
Klassische Klone, hoher Ertrag
  • INRA 184, INRA 349, INRA 519
Klassische Klone, mittlerer Ertrag
  • INRA 182, INRA 314
  • INRA 342, INRA 346
  • INRA 348
Klassische Klone, geringerer Ertrag
  • INRA 181, INRA 343, INRA 347

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