Lagrein

Rote Sorten :: Lagrein

  • Allgemeines: Der Südtiroler Klassiker ist seit dem Mittelalter in der Bozener Region beheimatet. Urkundliche Überlieferungen, zusammengetragen im Mittelalter von Michael Gaismair, berichten "[...] und die öden weingarten soll man zu Glasuren machen, rot lagrein darynnen anlegen und verjhieren wein machen [...]". Bis in die 1980er Jahre wurde die Sorte als Massenträger bzw. Roséwein ausgebaut. In einer Qualitätsoffensive der Südtiroler Winzer wurde die Sorte seit Ende der 1990er Jahre zum autochtonen Aushängeschild. Als Spezialität ist die Sorte in geringerem Umfang auch in den USA und in Übersee im Anbau. In Australien hat sich eine Gruppe von Winzern bereits 1991 der Sorte angenommen. Mittlerweile gehören 30 Weingüter dazu mit dem Ziel, Premiumweine aus Lagrein zu vinifizieren.
  • Traube: In der Erscheinung unterscheiden sich die einzelnen Klone. Langstielige Klone ähneln dem Merlot. Die Traube ist relativ groß und hat typisch zwei Schultern. Bei mittelstieligen Sorten haben die Trauben die Größe und Struktur vom Spätburgunder. Die Beeren sind mittelgroß und oval geformt.
  • Wein: Kitzelt man die Qualität aus der Sorte heraus, so lassen sich tiefdunkle, körperreiche Weine bereiten. In der Nase zeigen diese Weine Sauerkirsche, frische Pflaume, Würze und dunkle Schokolade eingebettet in einem markanten Tanninprofil. Reifen die Trauben nicht voll aus, dann können grasige, erdige Noten und eine leichtere Weinstruktur prägend sein.
  • Anbauempfehlung: Lagrein stellt hohe Ansprüche im Anbau. Die Sorte ist starkwachsend. Auf tiefgründigen Böden sind lang- bzw. mittelstielige Klone empfehlenswert. Ein Anschnitt auf zwei Bögen und eine gleichmäßige Auslastung über die Jahre sichert die Erträge. Bei sehr leichten Böden können die Erträge stark über die Jahre schwanken und ist ein Anbau nicht empfehlenswert.
Langstielige Klone, sicherer Ertrag
  • Lb 511
Mittelstielige Klone, mittler Ertrag
  • Lb 3
  • SMA 65
Kurzstielige Klone, geringer Ertrag
  • Lb 509
  • SMA 265

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